Kulturstaatsministerin eröffnet 11. Zeitgeschichtliche Sommernacht der Stiftung Aufarbeitung und begrüßt Teilnehmer des „Freedom Express“ in Berlin

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat am heutigen Donnerstag in Berlin die 11. Zeitgeschichtliche Sommernacht der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur eröffnet. Der Abend stand im 25. Jahr des Mauerfalls unter dem Motto „Konkurrierende Erinnerung? Eine Zwischenbilanz im Europäischen Jahr der Zeitgeschichte“. Ein Höhepunkt war der Empfang der Teilnehmer des internationalen „Freedom Express“, der an diesem Abend in Berlin Station machte.

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In ihrer Rede vor mehr als 200 geladenen Gästen erklärte die Staatsministerin: „Geschichte vergeht nicht einfach – die Art und Weise, wie wir sie erzählend vergegenwärtigen, prägt unsere Sicht auf die Gegenwart und damit auch unser Bild von uns selbst und unserer Zukunft. Auch bei der Auseinandersetzung mit der kommunistischen Diktatur geht es nicht nur um den Blick zurück, sondern vor allem darum, sich in lebendigen und auch kontroversen Diskussionen darüber zu verständigen, was Deutschland und Europa, was unsere Demokratie ausmacht und welche Erfahrungen aus der Vergangenheit uns heute helfen, das Zusammenleben in unserem Land und in Europa zu gestalten und mit Einfühlungsvermögen die Partnerschaft mit anderen Ländern zu pflegen.“

Weiter betonte Monika Grütters: „Welchen Weg wir zu einer europäischen Erinnerungskultur auch immer gehen, in jedem Fall beginnt dieser Weg damit, dass wir uns der unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven innerhalb Europas bewusst bleiben – sowohl der Nationen wie der Generationen. Die Teilnehmer des „Freedom Express“ setzen genau diese Eindrücke ihrer erinnerungskulturellen Reise von Danzig aus über Warschau, Budapest, Temeswar, Sopron, Bratislava und Prag bis hierher nach Berlin in Wort und Bild um.“

Der „Freedom Express“ ist eine Initiative des „Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität“, in dem die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gemeinsam mit den Kulturressorts Polens, Rumäniens, der Slowakei und Ungarns die Aufarbeitung der Kriegs- und Gewalterfahrungen des 20. Jahrhunderts unterstützt. Die Bundesstiftung Aufarbeitung ist Partnerin des Netzwerks und hat den „Freedom Express“ mit organisiert. Anlass dieses Kultur- und Bildungsprojektes ist das Gedenkjahr 2014, in dem sich die Revolutionen des Jahres 1989 und der Fall des „Eisernen Vorhangs“ zum 25. Mal jähren. An der Reise nehmen zwanzig junge Kreative aus zwölf Ländern im Alter zwischen 20 und 31 Jahren teil. Sie verarbeiten die zeitgeschichtliche Spurensuche künstlerisch und medial – durch Kunst, Texte, Street Art, Film- und Videoprojekte und in einem Blog (http://1989.enrs.eu/blog/).

Staatsministerin Grütters hat die Schirmherrschaft über den „Freedom Express“ übernommen. Das Projekt wird durch die BKM mit 150.000 Euro finanziert.

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erstellt in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen auf dem Gebiet der Aufarbeitung der SED-Diktatur Beiträge zur umfassenden Aufarbeitung von Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur. Sie hat seit 1998 mehr als 2.500 Ausstellungen, Publikationen, Konferenzen, Veranstaltungen und Dokumentarfilme realisiert und mit rund 36,9 Mio. Euro ausgereichten Fördermitteln ca. 2.700 Projekte finanziell unterstützt. 100 Promotions- und Habilitationsstipendien wurden vergeben. 40.000 Publikationen zum Thema Repression, Widerstand und Diktatur sind in der Stiftungsbibliothek neben 850.000 Fotos verfügbar. Die Stiftung unterhält zu rund 300 Partnerinstitutionen und Organisationen Kooperationsbeziehungen. Ihre Arbeit wird in diesem Jahr aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin mit rund 3,4 Mio. Euro gefördert.

Weitere Informationen unter: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de