Dr. Tiberiu (Tibor) Hartel, Cluj-Napoca (Rumänien), erhält den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gestiftet von der Peregrinus-Stiftung (Rudolf Meimberg)

Berlin, 29. November 2019. Der Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), gestiftet von der Peregrinus-Stiftung (Rudolf Meimberg), geht in diesem Jahr an Dr. Tiberiu (Tibor) Hartel, Jahrgang 1978, für seine großen Leistungen in der Nachhaltigkeitsforschung, als Zoologe, als Historiker der Waldweide-Wirtschaft, als Sozioökonom, als Publizist und als Projektmanager. Der mit 8.000 Euro dotierte Preis wird im Zweijahresrhythmus für herausragende Leistungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den ost- und südosteuropäischen Ländern vergeben. Die Verleihung erfolgt am 29. November 2019 im Rahmen der Festsitzung zum Einsteintag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Nikolaisaal in Potsdam.

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Tibor Hartel studierte Biologie an der Babeș-Bolyai-Universität in Cluj-Napoca (Klausen-burg/Rumänien) und war anschließend als Lehrer tätig. Von 2004 bis 2008 erstellte er seine Dissertation an der Rumänischen Akademie der Wissenschaften in Bukarest und an der Ovidius-Universität in Konstanţa (Konstanz) zur Amphibienökologie in Transsilvanien (Siebenbürgen). 2009 und 2010 erhielt er jeweils ein Temminck-Fellowship am „Naturalis Biodiversity Center“ in Leiden, dem nationalen Forschungszentrum für Biodiversität der Niederlande. 2012 wurde er mit einem zweijährigen Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet, das ihn an die Leuphana Universität Lüneburg führte. Dort wandte er sich der Nachhaltigkeitsforschung mit dem Fokus „südosteuropäische Agrarlandschaften“ zu. Von 2014 bis 2018 war er Associate Professor an der Sapientia Universität in Cluj-Napoca; 2018 wechselte Tibor Hartel an die dortige Babeș-Bolyai-Universität.

Tibor Hartel hat sein Forschungsgebiet systematisch entwickelt – ausgehend von der Zoologie über den historisch gewachsenen landschaftlichen Zusammenhang von Tieren und Pflanzen bis hin zur nachhaltigen landwirtschaftlichen Nutzung. Sein besonderes Augenmerk liegt auf Entwicklungsmethoden, die einen ökonomisch relevanten Effekt erzeugen und dennoch Nachhaltigkeit erreichen sollen. Davon zeugen zahlreiche Publikationen. Das Studium sozial-ökonomischer Systeme betreibt Herr Hartel aber nicht nur untersuchend und theoretisch-beschreibend, sondern vor allem in konkreten Projekten, in die er alle Interessenten, die Landbesitzer wie die Vertreter der Gemeinden und die Politiker, einzubinden versteht. In einer Zeit des großflächigen Landverbrauchs haben Herrn Hartels Arbeit und seine Projekte europaweit Aufmerksamkeit gefunden, sodass er auch ein häufig hinzugezogener Berater und Gutachter weit über Rumänien hinaus geworden ist.