Charité stellt sich dem Qualitätswettbewerb

IQM-Zahlen zeigen Licht und Schatten bei 48 Krankheitsbildern

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Die Charité – Universitätsmedizin Berlin veröffentlicht heute zum zweiten Mal unter der Webadresse http://qualitaetsmanagement.charite.de ihre Qualitätsergebnisse für 48 wichtige Krankheitsbilder und Behandlungsverfahren. Ziel ist, durch aktives Qualitätsmanagement Behandlungsprozesse zu verbessern und Komplikationsraten zu verringern.

“Die Werte für 2010 belegen unsere Stärken, zeigen aber auch, in welchen Bereichen Optimierungspotenzial besteht”, erklärte Prof. Ulrich Frei, der Ärztliche Direktor der Charité, auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Bereits im Jahr 2008 ist die Charité freiwillig der trägerübergreifenden “Initiative Qualitätsmedizin” (IQM) beigetreten.

In diesem Rahmen veröffentlichen ab heute 132 Mitgliedskliniken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Qualitäts-Kennzahlen in einer einheitlichen Datenauswertung. Hier lässt sich ablesen, wie erfolgreich die Charité Patienten bei wichtigen Krankheiten, etwa bei einem Schlaganfall oder bei einem Herzinfarkt, behandelt.

“Die Charité hat sich beispielsweise in der Behandlung von Herzinfarkten weiter verbessert”, erläuterte Prof. Frei.

“Die Sterblichkeitsrate liegt mit 7,81 Prozent deutlich unter dem Durchschnittswert aller IQM- Mitgliedskliniken von 8,99 Prozent”.

Die IQM-Zahlen weisen auch auf die große Erfahrung der Charité in der Behandlung von Schenkelhalsfrakturen hin. Diese schwere Verletzung ziehen sich ältere Menschen häufig bei Stürzen zu.

In der Altersgruppe zwischen 60 und 90 Jahren ist hier die Sterberate an der Charité geringer als der statistische Erwartungswert. Mit insgesamt 4,73 Prozent Todesfällen unterschreitet das Universitätsklinikum den Bundesdurchschnitt, der bei 5,2 Prozent liegt.

Verbesserungsbedarf sieht Prof. Frei dagegen bei der Behandlung von Schlaganfällen. Hier sind im vergangenen Jahr 9,75 Prozent der Patientinnen und Patienten verstorben.

Die IQM-Mitgliedskliniken schnitten mit 9,58 Prozent besser ab. “Wir werden in diesem Jahr eine Fallkonferenz zum Schlaganfall durchführen, um zu prüfen”Die IQM-Auswertung gibt uns hier sehr wichtige Hinweise.”

Charité – Universitätsmedizin Berlin

Die Charité zählt zu den größten Universitätskliniken Europas. Hier forschen, heilen und lehren 3.800 Ärztinnen und Ärzte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf internationalem Spitzenniveau. Über die Hälfte der deutschen Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie stammen aus der Charité, unter ihnen Emil von Behring, Robert Koch und Paul Ehrlich.

Weltweit wird das Universitätsklinikum als ausgezeichnete Ausbildungsstätte geschätzt. Der Campus verteilt sich auf vier Standorte, zu denen über 100 Kliniken und Institute, gebündelt in 17 CharitéCentren, gehören.

Mit über 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwirtschaftet die Charité rund eine Milliarde Euro Umsatz pro Jahr und ist damit einer der größten Arbeitgeber Berlins. Im Jahr 2010 konnte die Charité auf eine 300-jährige Geschichte zurückblicken.

Die Initiative Qualitätsmedizin (IQM)

Führende Krankenhausträger haben sich 2008 zur “Initiative Qualitätsmedizin” (IQM) zusammen geschlossen.

Die trägerübergreifende Initiative mit Sitz in Berlin ist offen für alle Krankenhäuser aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Vorhandenes Verbesserungspotenzial in der Medizin sichtbar zu machen und zum Wohle der Patienten durch aktives Fehlermanagement zu heben, ist das Ziel von IQM.
Dafür stellt IQM den medizinischen Fachexperten aus den teilnehmenden Krankenhäusern innovative und anwenderfreundliche Instrumente zur Verfügung.

Die Mitglieder der Initiative verpflichten sich drei Grundsätze anzuwenden: Qualitätsmessung mit Routinedaten, Veröffentlichung der Ergebnisse und die Durchführung von Peer Review Verfahren. In derzeit 132 Krankenhäusern aus Deutschland und der Schweiz versorgen die IQM-Mitglieder jährlich rund 2,25 Mio. Patienten stationär. In Deutschland liegt ihr Anteil an der stationären Versorgung bei über 11%.