Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)

—- DGPPN greift gesundheitspolitische Entwicklungen in Wissenschaft und Versorgung auf – Psychosomatik findet ihren Platz in der Psychiatrie

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Die älteste medizinische Fachgesellschaft in Deutschland, die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), ergänzt ihren Namen um den Begriff „Psychosomatik“ und heißt zukünftig „Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde“.

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) heißt zukünftig „Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde“, das Kürzel DGPPN bleibt bestehen.

Das entschied die Mitgliederversammlung der DGPPN mit großer Mehrheit am Donnerstag, den 22.11.2012, auf dem jährlichen Kongress der Fachgesellschaft.

Dieser stand 2012 mit 9000 Teilnehmern und 619 Veranstaltungen unter dem Motto „Zukunft der Psycho-Sozialen Medizin“ und bot den passenden Rahmen für diese Namenserweiterung.

Die Anpassung der Bezeichnung der Fachgesellschaft bildet nach Ansicht der Mitglieder die Entwicklung der letzten Jahre ab und betont die bereits bestehende und weiter wachsende Relevanz des Themenbereiches Psychosomatik für die Versorgung und Erforschung von psychischen Erkrankungen.

Sie stellt nach der Gründung des Referats „Psychosomatik“ im Jahr 2011 einen weiteren Schritt in Richtung eines multifaktoriellen Verständnisses von Gesundheit und Krankheit dar.

Inzwischen ist eindeutig belegt, dass psychosomatische Aspekte im Fachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie im Sinne der Interaktion von psychischen und körperlichen Faktoren eine herausragende Rolle spielen.

„So wächst etwa das Risiko, an Diabetes mellitus zu erkranken, deutlich, wenn zuvor eine depressive Erkrankung vorlag. Zugleich steigt beispielsweise die Wahrscheinlichkeit einer Depression bei vorausgehenden Schlaganfällen, Herz- oder Tumorerkrankungen“, erklärt der amtierende Präsident der DGPPN Professor Peter Falkai vom Universitätsklinikum München.

Diese Wechselwirkungen werden von Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Nervenheilkunde bereits heute in die Diagnostik einbezogen und in der Behandlung berücksichtigt.

Darüber hinaus wird die Versorgung auf dem psychosomatischen Gebiet in erheblichem Umfang von diesen Fachärzten geleistet und bedarf angesichts der gesundheitspolitischen Situation einer Weiterentwicklung innerhalb des Faches. Damit bildet die Erweiterung des Namens der DGPPN aus Sicht von Professor Falkai zum einen die Realität in Wissenschaft und Versorgung ab. Zum anderen ist sie mit der berechtigten Hoffnung verbunden, die bereits heute konzentrierte psychiatrische Forschung auf diesem Gebiet zu intensivieren und dort in den nächsten Jahren zu einer erheblichen Wissenserweiterung beitragen zu können.