Am 6. und 7. Dezember 2011 fanden in Lilongwe die entwicklungspolitischen Regierungsverhandlungen zwischen Deutschland und Malawi statt.
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel: *Deutschland hat die entwicklungspolitische Zusammenarbeit an die veränderten Rahmenbedingungen in Malawi angepasst. Grundlegende demokratische und rechtsstaatliche Errungenschaften wie Pressefreiheit und eine unabhängige Justiz sowie die Nachhaltigkeit der beachtlichen Entwicklungserfolge der letzten Jahre sind in Gefahr. Für eine Neuzusage von allgemeiner Budgethilfe fehlten daher wesentliche Voraussetzungen, die begleitenden Maßnahmen zur Stärkung des öffentlichen Finanzwesens werden aber fortgeführt und ausgebaut. Darüber hinaus wird Deutschland zukünftig den malawischen Rechnungshof und andere Rechenschaftsinstitutionen verstärkt unterstützen. Ich fordere von der malawischen Regierung die Bereitschaft, sich auf einen ernsthaften Dialog einzulassen und die Herausforderungen konstruktiv anzugehen. Ich begrüße erste Schritte wie die Einrichtung eines Dialogforums zwischen Regierung und Zivilgesellschaft unter Vermittlung der Vereinten Nationen sowie die Wiedereinstellung von entlassenen Professoren. Es müssen aber tragende Lösungen für die drängenden Probleme im Land gefunden und umgesetzt werden.*
Nach einer überwiegend positiven wirtschaftlichen und politischen Entwicklung in den vergangenen Jahren ist die noch junge Mehrparteiendemokratie Malawis 2011 in eine schwere wirtschaftliche und politische Krise gestürzt. Die Zusagen für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit betragen 41 Millionen Euro, das sind rund 23 Millionen Euro weniger als bei den letzten Verhandlungen 2009, hauptsächlich bedingt durch die Kürzung der Budgethilfe. Die verbleibenden Zusagen dienen der Bekämpfung von Armut insbesondere durch Investitionen in Gesundheit, Bevölkerungspolitik und zur Stärkung von Transparenz und Rechenschaftspflicht. Dabei werden nicht-staatliche Akteure verstärkt in die deutsche Unterstützung einbezogen.