Prof. Dr. Gertraud Stadler übernimmt Professur für geschlechtersensible Präventionsforschung

Prof. Dr. Gertraud Stadler bei der Urkundenübergabe. Foto: Hassert/Charité

Berlin, 01.10.2019Prof. Dr. Gertraud Stadler hat am 1. Oktober die Professur für geschlechtersensible Präventionsforschung an der Charité – Universitätsmedizin Berlin angetreten. Damit verbunden ist die Leitung der Einrichtung Gender in Medicine. Die Psychologin forscht zu personalisierten Präventionsstrategien für die dauerhafte Erhaltung der Gesundheit.

Wie können Personen und Paare ihr alltägliches Verhalten verändern, um ihr Leben lang so gesund wie möglich zu bleiben und zu lernen, mit Erkrankungen bestmöglich umzugehen? Mit dieser zentralen Frage beschäftigt sich Prof. Stadler in ihrer Forschung. Dabei untersucht sie insbesondere, welche Strategien bei der Verhaltensänderung von Frauen, Männern und Paaren am wirksamsten sind und welchen Einfluss das soziale Netzwerk auf die Gesundheit und das Wohlbefinden hat. Zusätzlich erforscht sie, mit welchen Methoden Veränderungen im Gesundheitsverhalten erfasst und statistisch ausgewertet werden können – sowohl bei Einzelpersonen als auch bei Paaren.

„An der Charité möchte ich meine Forschung zu personalisierten Präventionsmaßnahmen fortsetzen und dabei auf die bisherige Stärke der Einrichtung Gender in Medicine in der kardiovaskulären Gesundheitsforschung aufbauen. Darüber hinaus möchte ich mein Wissen auch für andere sogenannte Volkskrankheiten einbringen, vor allem in der Vorbeugung und Behandlung von Krebserkrankungen“, erklärt Prof. Stadler. Mit ihrem Team möchte sie ein interaktives Labor zur Entwicklung von Interventionen errichten, in dem bis zu vier Personen zeitgleich untersucht werden können. Von dem Labor verspricht sich das Team Erkenntnisse darüber, wie Paare die Medikamenteneinnahme besprechen und welche individuellen, sozialen und digitalen Maßnahmen dabei wirksam sind. „Mit meiner Forschung und Lehre möchte ich außerdem dazu beitragen, dass Studierende lernen, in ihrem späteren Berufsleben mit Geschlechtersensibilität und vielfältigen Lebensentwürfen umzugehen. Nur so können sie personalisierte Präventionsstrategien entwickeln, evaluieren und breit einsetzen“, ergänzt Prof. Stadler.

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Kurzvita Gertraud Stadler
Nach ihrem Psychologiestudium an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt arbeitete Gertraud Stadler an der Universität Hamburg, wo sie 2006 zum Thema Selbstregulation des Gesundheitsverhaltens promovierte. Es folgten verschiedene Stationen an der Columbia University in New York, zunächst in der Psychologie, später an der Mailman School of Public Health. Die 44-Jährige war seit 2015 außerdem Hochschuldozentin für Gesundheitspsychologie an der University of Aberdeen in Schottland.