Bei jeder dritten Geburt sind Eltern nicht verheiratet

destatis-buildingWIESBADEN – Der Anteil der Geburten von nicht miteinander verheirateten Eltern an allen lebend geborenen Kindern hat sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in den letzten 25 Jahren mehr als verdoppelt: Er stieg von 15 % im Jahr 1990 auf rund 35 % im Jahr 2015. Der Trend zu mehr außerehelichen Kindern hat allerdings an Tempo verloren. Seit 2012 hat sich ihr Anteil nur geringfügig verändert.

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Zwischen dem früheren Bundesgebiet und den neuen Ländern bestehen nach wie vor Unterschiede. Im früheren Bundesgebiet nimmt der Anteil der außerehelichen Geburten weiter zu, wenn auch nicht so stark wie Ende der 1990er Jahre. Die meisten Kinder werden hier immer noch in einer Ehe geboren, im Jahr 2015 betrug der Anteil der außerehelichen Geburten 30 %. In den neuen Ländern hatten 2015 mit 61 % doppelt so viele Babys nicht verheiratete Eltern. Der Anteil der außerehelichen Geburten geht allerdings im Osten Deutschlands seit 2012 leicht zurück.

Am höchsten im bundesdeutschen Vergleich war 2015 der Anteil der außerehelichen Geburten in Sachsen-Anhalt (63 %) und Mecklenburg-Vorpommern (62 %). In Berlin hatte jedes zweite Neugeborene nicht verheiratete Eltern (50 %). Innerhalb der alten Bundesländer wiesen Bremen (41 %), Schleswig-Holstein (39 %) sowie Hamburg (38 %) ein überdurchschnittlich hohes Niveau auf.

Vor allem zum Zeitpunkt der ersten Geburt sind Eltern oft (noch) nicht verheiratet. 44 % der Erstgeborenen hatten 2015 im Bundesdurchschnitt nicht miteinander verheiratete Eltern. Im früheren Bundesgebiet waren es 38 % und in den neuen Ländern gut 71 %.

Lebendgeborene nach Familienstand der Eltern 2015

Regionale Gliederung Lebendgeborene Erste Kinder Anteil der Kinder von
nicht verheirateten Eltern
Insge-
samt
Eltern nicht
verheiratet
Insge-
samt
Eltern nicht
verheiratet
Insgesamt Erste Kinder
Anzahl in Prozent
Deutschland 737 575 257 903 361 154 158 400 35,0 43,9
Früheres Bundesgebiet
(ohne Berlin-West)
595 320 175 652 290 814 110 844 29,5 38,1
Neue Länder
(ohne Berlin-Ost)
104 225 63 255 50 676 36 160 60,7 71,4
Baden-Württemberg 100 269 24 767 49 211 16 505 24,7 33,5
Bayern 118 228 32 508 59 135 21 513 27,5 36,4
Berlin 38 030 18 996 19 664 11 396 50,0 58,0
Brandenburg 19 112 11 672 9 443 6 789 61,1 71,9
Bremen 6 509 2 696 3 152 1 538 41,4 48,8
Hamburg 19 768 7 572 10 323 4 762 38,3 46,1
Hessen 56 889 16 216 28 142 10 313 28,5 36,6
Mecklenburg-Vorpommern 13 298 8 276 6 355 4 592 62,2 72,3
Niedersachsen 67 183 21 882 32 034 13 538 32,6 42,3
Nordrhein-Westfalen 160 468 48 404 76 682 29 134 30,2 38,0
Rheinland-Pfalz 34 946 10 026 16 808 6 323 28,7 37,6
Saarland 7 511 2 368 3 818 1 519 31,5 39,8
Sachsen 36 466 21 653 17 810 12 580 59,4 70,6
Sachsen-Anhalt 17 415 10 972 8 401 6 122 63,0 72,9
Schleswig-Holstein 23 549 9 213 11 509 5 699 39,1 49,5
Thüringen 17 934 10 682 8 667 6 077 59,6 70,1

Basisdaten und lange Zeitreihen können über die Tabellen Lebendgeborene nach Familienstand der Eltern (12612-0004) und Lebendgeborene nach Bundesländern (12612-0102) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.