Arbeits­kosten im Jahr 2014 um 1,7 % ge­stiegen

ArbeitskostenStartQuartal042014In Deutschland sind die Arbeitskosten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich je geleistete Arbeitsstunde im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr kalenderbereinigt um 1,7 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, erhöhten sich die Kosten für Bruttoverdienste dabei um 1,7 % und die Lohnnebenkosten um 1,6 %.

Asia 728x90

Im vierten Quartal 2014 sind die Arbeitskosten im Vergleich zum vierten Quartal 2013 kalenderbereinigt um 2,0 % gestiegen. Der Anstieg zum Vorquartal lag saison- und kalenderbereinigt bei 1,0 %.

Für das dritte Quartal 2014 liegen für 27 der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) Veränderungsraten der Arbeitskosten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich vor. Nach diesen Ergebnissen verteuerte sich in Deutschland eine Stunde Arbeit im Vergleich zum dritten Quartal 2013 kalenderbereinigt um 2,3 %. In der gesamten EU lag der durchschnittliche Anstieg der Arbeitskosten in diesem Zeitraum bei 1,4 %. Den höchsten Anstieg innerhalb der EU wies Griechenland (+ 7,1 %) nach vier Jahren mit rückläufigen Arbeitskosten auf, gefolgt von Estland (+ 6,3 %) und der Slowakei (+ 5,7 %). In Zypern (– 2,8 %) und Irland (– 0,8 %) waren die Arbeitskosten rückläufig. In Frankreich fiel der Anstieg der Arbeitskosten mit + 0,5 % deutlich niedriger aus als in Deutschland. Ursache waren die um 1,0 % gesunkenen Lohnnebenkosten. Die geringsten absoluten Veränderungen der Arbeitskosten verzeichneten Spanien (+ 0,3 %), Italien und Portugal (jeweils + 0,4 %).

Die Veränderungsraten der Arbeitskosten von Staaten außerhalb des Euro-Währungsgebiets sind in der jeweiligen Landeswährung gemessen und daher nicht währungsbereinigt.

Methodische Hinweise

Den Veränderungsraten der Arbeitskosten liegen die Ergebnisse des Arbeitskostenindex zugrunde. Dieser misst die Veränderung der Arbeitskosten und unterteilt sie zusätzlich in die beiden Bestandteile Bruttoverdienste und Lohnnebenkosten. Bei allen drei Indizes werden den Kosten des Arbeitgebers die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden der Arbeitnehmer gegenübergestellt.

Revisionen in den Datenquellen, die für die Berechnung des Arbeitskostenindex genutzt werden, führten zu Anpassungen der Wachstumsraten des Arbeitskostenindex für das erste und zweite Quartal im Berichtsjahr 2014. Für das zweite Quartal 2014 hat sich beispielsweise die kalenderbereinigte Wachstumsrate des Arbeitskostenindex im Vergleich zum Vorjahresquartal von + 1,7 % auf + 1,8 % erhöht.

Arbeitskostenindizes für das Produzierende Gewerbe und den Dienstleistungsbereich
in Deutschland 
Jahr, Quartal Index der Arbeitskosten insgesamt Index der Bruttoverdienste Index der Lohnnebenkosten
1 Kalenderbereinigt, Census X-12-ARIMA.
2 Kalender- und saisonbereinigt, Census X-12-ARIMA.
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 1
2006 1,1 1,6 – 0,4
2007 0,7 1,8 – 2,9
2008 2,4 2,9 0,6
2009 2,7 2,5 3,5
2010 1,1 0,6 3,2
2011 2,8 2,9 2,7
2012 3,2 3,5 2,2
2013 1,7 1,6 2,1
2014 1,7 1,7 1,6
Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal in %1
2012 1. Quartal 2,2 2,3 1,9
2. Quartal 3,4 3,9 1,6
3. Quartal 3,4 3,6 2,4
4. Quartal 3,7 4,0 2,8
2013 1. Quartal 3,8 3,3 5,4
2. Quartal 1,5 1,5 1,7
3. Quartal 0,6 0,7 0,3
4. Quartal 1,2 1,2 1,1
2014 1. Quartal 0,5 1,3 – 2,2
2. Quartal 1,8 1,6 2,7
3. Quartal 2,3 2,0 3,3
4. Quartal 2,0 1,8 2,4
Veränderung gegenüber dem Vorquartal in %2
2012 1. Quartal 0,5 0,5 0,3
2. Quartal 2,0 2,4 0,7
3. Quartal 0,4 0,3 0,8
4. Quartal 0,9 0,8 0,9
2013 1. Quartal 0,6 – 0,1 2,9
2. Quartal – 0,4 0,4 – 2,9
3. Quartal – 0,4 – 0,4 – 0,4
4. Quartal 1,4 1,3 1,6
2014 1. Quartal – 0,1 0,0 – 0,5
2. Quartal 0,8 0,5 2,0
3. Quartal 0,2 0,2 0,3
4. Quartal 1,0 1,1 0,6
EU-Vergleich der Arbeitskosten
Veränderung im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich
Rechenstand: 3. Quartal 2014 
Mitgliedstaaten
der Europäischen Union
Index der Arbeitskosten insgesamt Index der Bruttoverdienste Index der Lohnnebenkosten
Veränderung 3. Quartal 2014 gegenüber 3. Quartal 2013 1
in %
1 Kalenderbereinigt nach den jeweiligen nationalen Verfahren.
2 Die Angaben für Kroatien lagen nicht vor.
. = Als vertraulich markiert.

Quelle: Eurostat Online–Datenbank vom 4. März 2015 und Berechnungen von Destatis auf Basis der Eurostat Online–Datenbank.

Europäische Union2 1,4 1,4 1,5
Euro-Währungsgebiet2 1,3 1,4 1,2
Belgien 0,7 0,7 0,7
Bulgarien 3,2 2,6 5,7
Dänemark 1,4 1,5 1,2
Deutschland 2,3 2,0 3,3
Estland 6,3 6,3 6,5
Finnland 0,8 0,6 1,6
Frankreich 0,5 1,1 – 1,0
Griechenland 7,1 . .
Irland – 0,8 – 1,1 2,0
Italien 0,4 0,3 0,8
Lettland 5,4 6,2 1,9
Litauen 3,0 3,3 2,1
Luxemburg 3,1 3,1 3,0
Malta 2,0 2,1 1,2
Niederlande 1,6 1,0 1,9
Österreich 2,6 2,9 1,9
Polen 2,8 2,2 5,3
Portugal 0,4 – 1,9 8,3
Rumänien 5,2 5,2 5,2
Schweden 2,7 2,6 2,8
Slowakei 5,7 5,6 5,9
Slowenien 2,1 2,0 2,6
Spanien 0,3 0,6 – 0,7
Tschechische Republik 1,1 0,6 0,9
Ungarn 3,2 3,6 3,3
Vereinigtes Königreich 1,2 1,0 2,5
Zypern – 2,8 – 3,8 2,8