Konferenz zu psychischen Erkrankungen, Armut und Wohnungslosigkeit

Berlin, 23.09.2019 – Menschen mit seelischen Erkrankungen sind besonders von der aktuellen Wohnungsnot betroffen und werden häufiger wohnungslos. Welche speziellen Angebote braucht es in Berlin, um Betroffene besser zu unterstützen? Und wie können die unterschiedlichen Bereiche und Akteure gezielter zusammenarbeiten, um zu verhindern, dass psychisch erkrankte Menschen wohnungslos werden? Diese und andere Fragen diskutieren Experten der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin mit Vertretern aus Politik, Sozialarbeit und Wohnungswirtschaft. Die Konferenz findet am Freitag, den 27. September im Roten Rathaus statt.

Derzeit sind nach Angaben des Berliner Senats mehr als 14.000 Menschen in Berlin obdachlos – ein Großteil lebt in Übergangseinrichtungen. Auf der Straße leben schätzungsweise zwischen 600 und 3.000 Menschen. Etwa 80 Prozent von ihnen leiden an einer psychischen Erkrankung.

Ziel der Konferenz ist es, die unterschiedlichen Akteure des Versorgungssystems zusammenzubringen und Lösungen zu entwickeln, um die Situation für die Betroffenen zu verbessern. „Menschen mit seelischen Erkrankungen sind besonders von der aktuellen Wohnungsnot betroffen und werden viel häufiger wohnungslos“, erklärt Dr. Stefan Gutwinski von der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus. „Als Ärzte erleben wir den Wohnungsmangel in unserer klinischen Arbeit mit den Patientinnen und Patienten tagtäglich und sehen diesen immer mehr als drängendes Problem. Eine Wohnung für obdachlose Menschen mit seelischen Erkrankungen zu finden, vor allem mit schweren Verläufen, gestaltet sich als zunehmend schwieriger“, betont Dr. Stefanie Schreiter von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Charité Mitte. Beide forschen zu Armut und Wohnungsnot bei Menschen mit seelischen Erkrankungen und werden die Ergebnisse der Berliner „WOHIN-Studie“ vorstellen, in der die Zusammenhänge zwischen psychischer Erkrankung und Wohnen sowie mögliche Präventionsstrategien in einer Querschnittsstudie wissenschaftlich untersucht wurden.

In der Abschlussrunde diskutieren die Medizinerinnen und Mediziner mit den verschiedenen Akteuren aus Sozialarbeit, Versorgungsforschung und Wohnungsunternehmen sowie mit Elke Breitenbach, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales.

Die Konferenz „Wohnungslosigkeit, Armut, psychische Erkrankungen – Wege aus der Not?“ findet am Freitag, den 27. September von 9.00 bis 17.10 Uhr im Roten Rathaus, Rathausstraße 15 in 10178 Berlin statt. Medienvertreter sind herzlich eingeladen und werden um Anmeldung unter presse@charite.de gebeten. –

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Die Konferenz findet statt in Kooperation mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus sowie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), gefördert durch die Stiftung Charité.