Von Patienten, Studien und Marktinteressen Translate! 2016: Schneller von der Idee zur Therapie

CharitéUMB-4c_IllCSWas bringt Translation voran? Wie können Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ihre Kräfte vereinen? Welche Faktoren tragen zum Erfolg von Translationsforschung bei? Internationale Experten diskutieren in den nächsten zwei Tagen die aktuellen Herausforderungen translationaler Medizin. Das globale Symposium findet zum zweiten Mal in Berlin statt. Initiatoren sind das Berlin-Brandenburg Centrum für Regenerative Therapien (BCRT), eine Kooperation von Charité – Universitätsmedizin Berlin und Helmholtz-Zentrum Geesthacht, und das Berliner Institut für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH) mit dem Wissenschaftsmagazin Science Translational Medicine (STM).

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Wissenschaftlichen Fortschritt zügig in die medizinische Anwendung bringen, das ist erfolgreiche Translation. Vielversprechende Ergebnisse gelangen aus der Grundlagenforschung in die klinische Forschung und schließlich in die klinische Praxis. Dort müssen sie sich bewähren, die Erfahrungen fließen in der Folge zurück ins Labor. Soweit die Theorie. In der Praxis stehen Akteure immer wieder vor Herausforderungen: Regularien und behördliche Zulassungen verlangsamen den Prozess, widerstreitende Interessen hemmen richtungsweisende Entwicklungen, akademische Forschung trifft mit der Industrie auf eine gänzlich andere Translations-Kultur. Wissen zeitnah in Therapien oder Diagnostika zu übertragen, ist nicht immer leicht.

Konstruktiv, kontrovers und zukunftsgerichtet befassen sich internationale Translationsforscher mit dem Übertragungsprozess. Experten aus den Grundlagenwissenschaften, der klinischen Forschung, aus Start-Ups und großen Unternehmen kommen zusammen, diskutieren innovative, wie auch bewährte Strategien und entwerfen neue Translationsmodelle. Das Motto des diesjährigen Symposiums: “Finding the Face in the Crowd: Translational Research in a Competitive, Global Scientific Market”. Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zu dem vom BCRT, BIH und STM organisierten Kongress: „Deutschland hat großes Potenzial, in vielen Aspekten der translationalen Gesundheitsforschung eine Führungsrolle einzunehmen. Die Bundesregierung hat mit den Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung und dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung Strukturen geschaffen, mit denen Forschungsergebnisse schneller aus dem Labor in die medizinische Praxis überführt werden können – zum Wohle der Patientinnen und Patienten.“

Erfolgreiche Translation entsteht, wenn die beteiligten Interessengruppen zusammenarbeiten und Erfahrungen teilen. „Die unterschiedlichen Ziele forschender Wissenschaftler, Kliniker und politischer Gestalter müssen sich annähern, sodass sich eine starke internationale Forschungsinfrastruktur entwickeln kann. Dabei ist es auch an den einzelnen Regierungen, den regulatorischen Weg zu ebnen, um translationale Forschung zu beschleunigen“, sagt Prof. Dr. Georg Duda, stellvertretender Direktor des BCRT, anlässlich der Veranstaltung. Neben Best-Practice-Beispielen wie Clinical Research Units als Translationsplattformen thematisiert das Forum Qualitätsstandards in der Forschung sowie den effektiven Einsatz von Forschungsressourcen. „Der Kongress Translate! 2016 wird mit seinem renommierten, internationalen Teilnehmerkreis und seinem Programm wichtige Diskussionsbeiträge und Impulse für eine Weiterentwicklung der translationalen Forschung, sowohl in Deutschland als auch international, liefern“, so Staatssekretär Schütte.