DGIM: Über- und Unterversorgung in der Inneren Medizin vermeiden

Klug entscheiden auch in der Altersmedizin

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DGIM gegen medizinische Über- und Unterversorgung

Beruhigungsmittel schaden Senioren mit Schlafstörungen mehr, als dass sie ihnen nutzen. Im Gegenzug bekommen viele ältere Menschen mit Demenz keine Medikamente, obwohl dies klinisch begründet wäre. Viele Patienten in der Altersmedizin sind von Über- oder Unterversorgung betroffen. Mit der Initiative „Klug entscheiden“ geht die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) der Frage nach, welche medizinischen Leistungen in der Inneren Medizin überflüssig sind und welche zu selten zum Einsatz kommen. Wie kluge Entscheidungen die Patientenversorgung verbessern, erläutern Experten im Rahmen einer Pressekonferenz am 9. Juli 2015, in Berlin.

„Überversorgung in der Geriatrie ist nicht allein ein unnötiger Kostenfaktor“, sagt Dr. med. Manfred Gogol, Ärztlicher Direktor am Krankenhaus Lindenbrunn in Coppenbrügge. „Jede medizinische Behandlung birgt auch Risiken und Nebenwirkungen, die es insbesondere bei älteren Menschen zu vermeiden gilt.“ Beispiele für Über- und Unterversorgung haben Geriater jetzt im Rahmen der Initiative der DGIM „Klug entscheiden“ benannt. Damit will die DGIM Ärzte und andere im deutschen Gesundheitswesen Beschäftigte für unnötige medizinische Leistungen sensibilisieren. Um die Hintergründe besser zu verstehen, führt die DGIM außerdem eine Mitgliederbefragung zum Thema durch. Ziel ist es zu erfahren, wie häufig überflüssige und unterlassene Leistungen in der täglichen Praxis vorkommen, welche Gründe es dafür gibt und wo die Befragten mögliche Lösungen sehen. Wie kluges Entscheiden Über- oder Unterversorgung in der Inneren Medizin verhindern kann, diskutieren Experten im Rahmen der Pressekonferenz der DGIM in Berlin.